Die jährliche gynäkologische Krebsvorsorge ist für die meisten Patient*innen eine Routineuntersuchung. Hierbei wird ein sogenannter PAP-Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen, dieser zeigt im besten Fall an, dass die Zellen am Gebärmutterhals vollkommen unauffällig aussehen, der Abstrich wird als ‚Gruppe I’ eingestuft und bei der nächsten Routineuntersuchung wieder kontrolliert.
Doch was geschieht, wenn der Krebsvorsorgeabstrich einmal nicht ‚in Ordnung’ ist, also eine höhere Einstufung als I erhält, oder bei Patient*innen über 35 im Rahmen der Krebsvorsorge eine HPV-Infektion (Humanes Papilloma Virus) festgestellt wird? Zunächst einmal wird dieser Befund durch Ihre niedergelassene gynäkologische Praxis kontrolliert.
Falls sich erneut ein kontrollbedürftiges Ergebnis findet kann es sein, dass Ihnen empfohlen wird eine ‚Gebärmutterhalsspiegelung‘ oder ‚Kolposkopie‘ durchführen zu lassen. Dies geschieht in einer Dysplasiesprechstunde.
In Diedorf bieten wir Ihnen eine regelmäßige Dysplasiesprechstunde an. Hier schauen wir uns den Gebärmutterhals mit Hilfe unseres Vidan2-Videokolposkops an, dies ist im Grunde eine digitale HD-Lupe mit bis zu 36,5facher Vergrößerung. Auf dem großen Bildschirm können wir Ihnen die Bilder auf Wunsch zeigen und erklären.
Durch vorsichtiges Betupfen des Gebärmutterhalses und ggf. auch der Vagina und der Vulva mit verdünnter Essig- und Jodlösung können veränderte Zellen besonders gut sichtbar gemacht werden.
Falls Zellen verstärkt hervortreten, können hier winzige Gewebeproben entnommen und anschließend in der Pathologie untersucht werden.
Wir nehmen uns bei einem Kolposkopie-Termin immer genügend Zeit, um im Vorfeld Ihre Fragen zur Untersuchung in Ruhe besprechen zu können. Während der Untersuchung bleiben wir mit Ihnen im Gespräch und teilen Ihnen mit, welcher Untersuchungsschritt als nächstes folgt.
Die Untersuchung selbst ist nicht schmerzhaft und fühlt sich ähnlich an wie eine gynäkologische Krebsvorsorgeuntersuchung.
Im Falle einer notwendigen Probenentnahme im Bereich der Vulva oder Vagina betäuben wir den Bereich vorher mit einem lokalen Betäubungsmittel, um den Eingriff für Sie komplett schmerzlos zu gestalten. Die Probenentnahme im Bereich des Gebärmutterhalses spüren Sie als kurzes innerliches Stechen.
Im Anschluss an die Untersuchung können Sie selbst mit dem Auto nach Hause fahren. Falls gewünscht, stellen wir für den Tag der Kolposkopie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus.
In den zwei Tagen nach der Kolposkopie sollten Sie auf schwimmen, baden, saunieren oder Geschlechtsverkehr verzichten, um das Infektionsrisiko gering zu halten.
Etwa 10-14 Tage nach der Untersuchung wird der Befund an Ihre niedergelassene gynäkologische Praxis versendet, dort wird der Befund und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.